-
Hinweise und Tipps
zur Werterhaltung ihrer Uhr
Informationen rund um die Uhrreparatur und die Pflege der Uhr
Was beinhaltet eine Revision?
Eine Revision, Wartung oder Unterhaltsdienst genannt ist ein umfangreicher Eingriff. Ihre Uhr wir komplett in seine Einzelteile zerlegt. Je nach Komplikation des technischen Meisterwerkes sind dies 100 bis 600 einzelne Teile. Diese werden, während des Zerlegens der Uhr, in einer Vorabprüfung auf Verschleiß und Beschädigungen geprüft, vorgereinigt und in speziellen Reinigungs- und Spüllösungen mit einer elektronischen Reinigungsmaschine gereinigt. Nach erfolgter Reinigung werden alle Teile wiederholt auf Verschleiß und verbliebene Verschmutzungen geprüft, bei sehr kleinen Bauteilen ist diese äußerliche Überprüfung nur mit einem Mikroskop möglich. Nach erfolgreicher Prüfung und dem Ersatz der verschlissenen Teile fängt das Zusammensetzen des Uhrwerkes an. Während des Aufbaues des Uhrwerkes werden parallel die Lager- und Reibstellen entsprechend der Herstellervorgaben geölt und gefettet. Begleitend werden alle Funktionen des Uhrwerkes geprüft und sofern notwendig justiert. Wenn die Vorprüfungen sachgemäß der Vorgaben des Herstellers erfolgreich bestanden wurden, bekommt die Uhr ihr „Gesicht“ zurück, es wird Zifferblatt und Zeiger gesetzt.
Nach der Reinigung des Gehäuses und Bandes (Metallband), dem Prüfen der Bandstift auf sicheren Sitz, dem Ersatz der Dichtungen und der Prüfung der Wasserdichte (je nach Auftrag) wird das Uhrwerk wieder in sein Gehäuse eingeschalt. Zum Abschluss der Uhrreparatur muss die Uhr diverse Tests bestehen. Beginnend mit dem erneuten Test der Wasserdichte, gefolgt von einer Kontrolle des aktuellen Ganges der Uhr auf der Zeitwaage (verschiedene Lagen mit fest programmierten wiederholbaren Prüfzyklen), im Anschluss werden Uhren mit automatischem Aufzug für 24-48 Stunden auf dem Uhrenbeweger (simuliertes Tragen) geprüft (Aufzug und Gangstabilität) und anschließend in der Lage „Zifferblatt oben“ abgelegt und bis zum Stehenbleiben unberührt belassen. Der Zeitraum zwischen Ablage und dem Stehenbleiben der Uhr ist die Gangreserve aus dem reinen automatischen Aufzug heraus. Sind alle Prüfungen erfolgreich bestanden worden, schließet sich die ästhetische Abschlusskontrolle und in Folge dessen die Fertigstellung des Auftrages an.
Wie oft soll ich eine Revision durchführen lassen?
Die Angaben der einzelnen Hersteller gehen hier weit auseinander, ich Schnitt kann man sagen, dass eine mechanische Uhr alle 5-6 Jahre einer Revision unterzogen werden sollte. Dieser Wert wird allerdings stark durch das Trage- und Nutzungsverhalten der Uhr beeinflusst.
Wir empfehlen Ihnen, ihre Uhr in regelmäßigen Abständen prüfen zu lassen, diese Prüfung sollte die folgenden Dinge beinhalten:
- optische Prüfung des Gehäuses
- Prüfung der Wasserdichte
- optische Prüfung des Uhrwerkes
- Prüfung des Ganges / Gangreserve / Gangautonomie
- Prüfung der Bandstifte, sowohl am Gehäuse als auch am Band selbst.
Um den tatsächlichen Zustand ihrer Uhr festzustellen, überprüfen wir ihre Uhr nach Abgabe tiefgreifend. Das Ergebnis dieser Prüfungen zeigt uns und ihnen an, welche Arbeiten an ihrer Uhr notwendig sind und welche Eingriffe optional ausgeführt werden können.
Woran erkenne ich, dass eine Revision fällig wird?
Wenn sie feststellen, dass die Ganggenauigkeit größere Abweichungen zeigt bzw. dass die Gangreserve nachlässt (Uhr läuft nachts nicht mehr durch), ist dies meist ein Alarmsignal um die Uhr prüfen zulassen. Ignoriert man diese Zeichen kann es zu schwerem Verschleiß und dem Stillstand des geliebten Zeitmessers führen.
Warum soll ich eine Revision durchführen lassen?
Eine Revision ist nicht nur die reine Instandsetzung des Zeitmessers, sondern ist eine werterhaltende Maßnahme für Ihr Schmuckstück. Eine regelmäßige Wartung sichert die Zuverlässigkeit ihrer Uhr. Die Öle und Fette im Uhrwerk verharzen über die Jahre hinweg, somit ist die ordnungsgemäße Schmierung des Uhrwerkes nicht mehr sicher gewährleistet. Durch das Fehlen der Schmierstoffe kommt es zu erhöhtem Verschleiß im Uhrwerk.
Warum sollte ich die Dichtungen in meiner Uhr ersetzen lassen?
Dieses Bild möchte man nicht sehen, eine von innen beschlagene Uhr nach dem Kontakt mit Wasser. Wasserdichte ist kein bleibendes Merkmal, die Dichtungen unterliegen dem Prozess der Alterung. Welche Umstände beeinflussen die Wasserdichte negativ (Beispiele):
- langanhaltende Sonneneinstrahlung (Dichtungen altern schneller)
- Lösungsmittel (Parfüm, Pflegeprodukte Cremes) (Dichtungen werden angegriffen)
- nach dem Bad im Salzwasser ist es zu angeraten die Uhr mit Süßwasser abzuspülen (Dichtungen werden angegriffen).
Wir empfehlen ihre Uhr einmal im Jahr, wahlweise vor dem Sommer, ihre Uhr auf die Wasserdichte hin prüfen zu lassen. Nicht nur die oben genannten Punkte beeinflussen die Wasserdíchte, weiterhin kann ein kleines unbemerktes Anschlagen des Gehäuses ein fatalen Schaden nach sich ziehen. Es besteht die Möglichkeit, dass durch Beschädigungen an den Drückern, Krone, Glas oder Glasrand Feuchtigkeit in ihre Uhr eindringt. Anfänglich ist der Schaden nicht augenscheinlich, aber langfristig können die Folgen fatal sein und bis zum Totalsschaden reichen.
Sollte doch widererwartend ein Feuchtigkeitsniederschlag vorliegen, beziehungsweise Flüssigkeit eingedrungen sein, sollte die Uhr zeitnah zum Uhrmacher gebracht werden. Die Feuchtigkeit muss so schnell wie möglich entfernt werden, die Ursache des Feuchtigkeitseintrittes lokalisiert und beseitigt werden und das Uhrwerk auf eventuelle Beschädigungen hin geprüft werden. Wenn dies ignoriert wird, kann es im schlimmsten Fall zu irreparablen Schäden führen.
Wie lange dauert die Erstellung eines Kostenvoranschlages?
Ein Kostenvoranschlag ist selten innerhalb weniger Minuten erstellbar, hierzu wird die Uhr teilweise aus dem Gehäuse ausgebaut und in verschiedenen Fällen zum Teil zerlegt werden. Die Funktionen der Uhr werden geprüft bzw. getestet. Im Anschluss wird die Verfügbarkeit und die Lieferzeit der benötigten Ersatzteilen angefragt. Erst nachdem alle entsprechenden Informationen eingegangen sind, ist es uns möglich ihnen ein verlässliches Kosten-Angebot zu erstellen. Wir versuchen auf diesem Wege alle vorliegenden Fehler aufzudecken um ein seriöses Angebot zu erstellen. Durch dieses Angebot haben sie die zu erwartenden Kosten im Blick. Dieser Arbeitsaufwand nimmt einige Tage in Anspruch. Wenn widererwartend während der Reparatur sich schwerwiegende Fehler / Problem auftrit behalten wir uns vor, für ihnen einen Nach-Kostenvoranschlag zu unterbreiten.
Was kostet ein Kostenvoranschlag?
Die Erstellung eines hausintern möglichen Kostenangebotes ist kostenfrei, es fallen einzig und allein die Versandkosten für den Rückversand der Uhr an.
Warum werden nicht alle Marken repariert?
Wir haben uns entschlossen, nur Uhrreparaturen für Uhrenmarken anzubieten, bei denen wir die Möglichkeit haben die benötigten Ersatzteile beziehen.
Ist Magnetismus für meine Uhr ein Problem?
In der heutigen Zeit sind wir durch die vielen kleinen Helferlein im Alltag oft von teilweise unsichtbaren Magneten umgeben. Magnete befinden sich nicht nur in Lautsprechern, sondern in Schützhüllen für Handys, Tablets etc., an kabellosen Ladestationen, elektrischen Geräten bis hin zum Induktionsherd. Diese Magnetfelder sind unterschiedlich intensiv ausgeprägt, ein leichtes Magnetfeld hat einen deutlich geringeren Einfluss auf die Uhr als ein leistungsstarkes Magnetfeld.
Eine Uhr besteht aus den unterschiedlichsten Materialien (Glas, Stein, Leder etc.), Metalllegierungen (Stähle, Messing in verschiedensten, der Verwendung entsprechenden, Legierungen). Diese Stahlteile können durch Einflüsse von außen magnetisiert werden, im Nachhinein beeinflussen diese inneren Magnetfelder den Gang des Uhrwerkes permanent.
Ob ihre Uhr magnetisiert ist, können wir im Geschäft direkt prüfen und im gleichen Atemzug die Uhr entmagnetisieren. Nachfolgend wird mit der Zeitwaage ein Gangprotokoll erstellt, um den tadellosen Gang des Uhrwerkes zu prüfen.
Welche Gangabweichungen sind zulässig (mechanische Armbanduhr)?
Zunächsteinmal ist klar, zu sagen, dass man hier keine allgemeine Regel anwenden kann, die Ganggenauigkeit von vielen Faktoren abhängen.
- Für welche Gangenauigkeit ist das Uhrwerk konzipiert?
- Welches Alter hat der Zeitmesser, unter Umständen liegen Verschleißerscheinungen vor, die die Gangautonomie beeinflussen.
- Welchen Zustand hat das Uhrwerk allgemein, wurde eine Revision unlängst vollführt oder liegt diese viele Jahre zurück. Fehlende Schmierung der Mechanik beeinflusst die Stabilität des Ganges.
- Wird die Uhr eher in Ruhe getragen oder wird sie durch die tägliche Tätigkeit häufig Erschütterungen beziehungsweise Schlägen ausgesetzt.
- Weiterhin wirken sich Temperaturänderungen und Änderungen des Luftdruckes auf die jeweilige Ganggenauigkeit aus.
Ein durchschnittlicher Gang bei normalen aktuellen Uhrwerken sollte sich im Raum von -+ 10 Sekunden am Tag bewegen. Bei Uhren mit einer Chronometerprüfung (zum Beispiel COSC) wird eine Gangabweichung von maximal 4- bis +6 Sekunden am Tag angestrebt. Es ist nicht zwingend, dass eine günstige Uhr eine größere Gangabweichung haben muss wie eine hochpreisige Markenuhr.